Konzerte

Sharon Kam

2. Symphoniekonzert

Beschreibung

Igor Strawinsky
Pulcinella Ballettsuite nach Themen von Giovanni Battista Pergolesi

Carl Maria von Weber
Konzert für Klarinette und Orchester Nr. 2 Es-Dur op. 74

Dmitri Schostakowitsch
Symphonie Nr. 9 Es-Dur op. 70

 

Sharon Kam kommt wieder nach Bielefeld! Die sympathische Ausnahmeklarinettistin hat schon mehrfach mit den Bielefelder Philharmonikern konzertiert; dieses Mal bringt sie Carl Maria von Webers zweites Klarinettenkonzert mit. Der spätere Schöpfer des so romantischen Freischütz hatte im Frühjahr 1811 Heinrich Joseph Bärmann kennengelernt, den wohl berühmtesten Klarinettisten seiner Zeit. Die beiden wurden rasch Freunde und planten noch im selben Jahr eine große Konzertreise; hierfür brauchten sie repräsentative Literatur. Was erklärt, weshalb Weber innerhalb kürzester Zeit gleich mehrere Werke für Klarinette komponierte, die Bärmanns Fähigkeiten kongenial zum Tragen brachten – darunter das virtuose Es-Dur-Konzert. In dieser »königlichsten« aller Tonarten steht auch die neunte Symphonie von Dmitri Schostakowitsch. Wohl nicht ohne Hintersinn: Nach dem Sieg über Hitlerdeutschland im Mai 1945 forderte die sowjetische Regierung unter Josef Stalin von den Künstlern Werke, die dieses Ereignis gebührend bejubelten. Von Schostakowitsch, der unlängst seine achte Symphonie vollendet hatte, erwartete man ein großdimensioniertes Chorwerk, das Beethovens Neunte noch übertreffen sollte. Das Ergebnis verblüffte – und brachte Schostakowitsch leider ziemliche Schwierigkeiten ein: Seine kurze, tänzerische Neunte orientierte sich mehr an Haydn als an Beethoven und ließ durch ihren »doppelten Boden« eine Ironie aufblitzen, die den an sie gestellten Erwartungen Hohn zu sprechen schien. »Neoklassizistisch« ist auch die Pulcinella-Suite von Igor Strawinsky. Nach expressionistischen Höhepunkten wie Der Feuervogel oder Le sacre du printemps beauftragte ihn Sergej Diaghilew, der Impresario der Ballets Russes, sich mit einem alten Commedia dell’arte-Libretto zu befassen. Zunächst widerwillig, ließ Strawinsky sich faszinieren und fand, inspiriert vom frühen neapolitanischen Komponisten Pergolesi, ganz andere Töne als bisher. In der Ausstattung von Pablo Picasso geriet die Uraufführung des Balletts Pulcinella im Mai 1920 zum Riesenerfolg. Zwei Jahre später generierte Strawinsky hieraus eine Suite, um diese Musik für den Konzertbetrieb nutzbar zu machen. 

Kurzinfo

Spieldauer
ca. 02:00 Std.
Pausenanzahl
1
Einführung
45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal

Erster Termin war am
Fr. 15.11.2019
Spielort
Rudolf-Oetker-Halle
Lampingstr. 16
33615 Bielefeld
Anfahrt